Tiroler Landesschau 2022

Die Woche vor der Schau hieß es für einige wenige Mitglieder, Förderer und Freunde der Ortsgruppe kräftig anpacken. Die Teilnehmer und Gäste der Schau sollten schließlich ihr gewohntes Ambiente vorfinden. Also wurde geschrubbt, gemäht, entsorgt und schließlich wurden die Zelte und die Küche aufgebaut und die Tische und Bänke aufgestellt. Zeitgleich hieß es für mich als Schriftführerin, die Meldungen zu sammeln und zu kontrollieren. Das stellte sich anfangs als leichte Übung heraus, denn am Wochenende vor der Schau hatten wir vielleicht 40 Hunde gemeldet. Aber dann kam der Tag des Meldeschlusses – die letzte Meldung kam um 23.56 h – und plötzlich hatten wir 125 gemeldete Hunde in 24 Klassen, wobei die beiden Gebrauchshundeklassen die höchsten Meldezahlen aufwiesen.
An dieser Stelle eine Bitte: Liebe Aussteller, es ist für die Schriftführung fast unmöglich alle Meldungen so schnell zu erfassen und an die SVÖ Verwaltung weiter zu leiten, wie es an sich vorgeschrieben ist. Ihr wisst bestimmt auch schon ein paar Tage vor Meldeschluss, wen ihr melden werdet – dann wartet bitte nicht bis zum letzten Tag! Alle Schriftführer werden es euch danken. Aber nicht genug, dass die Meldungen sehr spät kamen, waren sie zum Teil auch nur mit sehr spärlichen Angaben versehen. Die 25% österreichischer Hunde sind im Manager enthalten und somit auch die Daten großteils richtig, die 75% ausländischer Hunde musste jedoch eingegeben werden. Hier wäre es natürlich fein, wenn man über den SVÖ Manager Zugriff auf das Deutsche Zuchtbuch hätte, dann wäre es eine leichte Übung einen Katalog schnell und korrekt zu erstellen. So brauchte ich jedoch bis Freitag früh – und dass der Manager dann noch Daten „gefressen“ hat, hat mein Nervenkostüm auch nicht gerade stabil gehalten. Last but not least haben wir es jedoch geschafft und konnten bereits am Samstag am Nachmittag viele Aussteller und auch die WUSV-Universalsieger-WM Mannschaft der USA bei uns begrüßen. Nach einem gewohnt üppigen, hervorragenden Buffet von der Firma Prem (danke Bernhard jun. und Hanni) konnten unsere Gäste mit einem 80 Personen-Bus, der ziemlich voll war, nach St. Jakob und mit dem Sessellift zum Jakobskreuz auf der Buchensteinwand fahren. Von dort gab es eine super Aussicht auf die „Johannisfeuer“ im gesamten PillerseeTal und der Region bis Hochfilzen und zum Kaisergebirge. Gegen 23.15 h waren wir wieder zurück am Ausbildungsplatz der OG und langsam fanden auch die Nachtschwärmer ihren Weg nach Hause.
Am Sonntag ging es pünktlich um 09.00 h mit der Eröffnung der Schau los. Die Musikkapelle Fieberbrunn spielte die Tiroler Landeshymne, unsere Richter, Erich Bösl (Rüden) und Edgar Pertl (Hündinnen) wurden begrüßt und es wurde sofort mit der ersten Klasse, der Welpenklasse Hündinnen, begonnen. Insgesamt wurden den beiden Richtern letztendlich 105 Hunde von Ausstellern aus den 6 Ländern AT, DE, IT, CZ, HU und RO vorgestellt, wobei die Qualität der ausgestellten Hunde teilweise hervorragend war. Über einige Besucher haben wir uns besonders gefreut: Ernst Rückert ließ es sich nicht nehmen seine Freunde in Fieberbrunn zu besuchen, aber auch unser Fieberbrunner Bürgermeister fand ein Zeitfenster für uns und hielt eine kurze launige Rede. Last but not least fand sich auch diesmal wieder Kitzbüheler Prominenz ein – Musikproduzent Thomas Stein, selbst Hundebesitzer, besucht unsere Schauen immer wieder, suchte sich seinen persönlichen Liebling aus und ließ sich nicht nehmen ein Foto mit einem Deutschen Schäferhund machen zu lassen. Ich hoffe, dass sich alle Aussteller bei uns wohl gefühlt haben und möchte mich für ihr Kommen bedanken. Ebenso ein herzliches Dankeschön an alle Fieberbrunner Mitglieder, Förderer und Freunde der OG für die Mithilfe – denn ohne euch wäre es unmöglich gewesen, die Veranstaltung so über die Runden zu bringen. Und natürlich bei den beiden Richtern, die der Hitze Rechnung trugen und die Hunde rasch und souverän bewertet haben. Vielen Dank ihr alle ward einfach super!
Wieder einmal hat es Bernhard Prem mit seinem Team geschafft, eine einmalige Schau mit einem einzigartigem Rahmenprogramm zu organisieren. Bernhard ist wieder mit einem Buffet aufgefahren, das keinen kulinarischen Wunsch offengelassen hat. Vorspeisenbuffet, Spanferkel, Süßes zum Abschluss und vieles mehr ließen das Herz jedes Feinschmeckers höherschlagen. Wenn die Berge in Tirol brennen und sich tausende von Leuten dieses Spektakel ansehen, ist es auch für mich immer wieder ein Erlebnis, daran teilzunehmen.
Aber nicht nur kulinarisch und gesellschaftlich war die Ausstellung einzigartig. 125 gemeldete Hunde aus dem In- und Ausland ließen schon im Vorfeld aufhorchen. Davon wurden dann wirklich 105 Hunde vorgeführt! Aber nicht nur die Anzahl beeindruckte, sondern auch die hervorragende Qualität der vorgeführten Hunde.
Gemeinsam mit meinem Kollegen aus Deutschland, Herrn Erich Bösl, konnten wir bei brütender Hitze zügig eine Klasse nach der anderen beurteilen. Hier geht mein besonderer Dank an alle Züchter, Besitzer und Hundeführer für das faire und sportliche Vorführen ihrer Hunde. Dieses Wochenende zeigte in beeindruckender Weise, dass unser Schausport noch lange nicht tot ist und dass sich Einsatz und Aufwand auf jeden Fall lohnen.
Einen Wermutstropfen gibt es aber leider auch hier. Das Interesse, gerade solche Highlights zu besuchen, ist von den Mitgliedern unserer Bundesleitung nicht sehr groß bis gar nicht vorhanden.
An dieser Stelle wünsche mir mehr Interesse am Schaubereich, denn auch das gehört zu „unserem Hundesport“.
Schon heute freue ich mich auf den nächsten Tiroler Sieger, welchen ich sicher als Richter, Aussteller oder als Zuschauer besuchen werde!
Ich hoffe, dass sich diese gute Stimmung von Fieberbrunn auch auf die bald stattfindende Bundessiegerzuchtschau in Diersbach überträgt und wir uns wieder über unsere Hunde im fairen Wettstreit freuen können.
Edgar Pertl
Bundeszuchtwart